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November 30, 2020

SAMSON VETEC erhöht Fertigungstiefe und setzt dabei auf Schweißtechnik aus dem Hause Castolin Eutectic

kkk

Zur Einhaltung immer größer werdender Anforderungen an Qualität und Liefertreue entschied man sich bei der in Speyer ansässigen VETEC Ventiltechnik GmbH die Wertschöpfungskette neu zu bewerten. Als störender Langläufer innerhalb der Supply Chain stellte sich das dezentrale Cladding (Beschichten von Ventilinnenteilen mit Kobalt-Basislegierungen) dabei als sprichwörtlicher Bremskeil heraus. Schnell entschloss man sich, die Make-or-Buy-Entscheidung zu Gunsten der Eigenfertigung zu treffen und das Aufbringen von Verschleißschutz als separates Kompetenzfeld in der Produktion neu aufzubauen.

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Modular Oscillating System (MOS)

„Hier wurden wir bei Castolin Eutectic fündig. In enger Zusammenarbeit mit den Konstrukteuren und Anwendungsspezialisten aus dem Hause Castolin, konnten wir eine Maschine entwerfen die genau zu unseren Bedürfnissen passt“, schildert Sven Donner, Produktionsleiter der VETEC Ventiltechnik GmbH. „Basis für die Erfüllung der kundenspezifischen Anforderungen bildet das Modular Oscillating System (MOS), welches komplett in Größe und Ausstattung veränderbar ist“, erklärt Knut Schröer, Anwendungsspezialist der Castolin GmbH. In diesem Fall entschied man sich für eine Anlage mit 4 Achsen, darunter ein Dreh-Schwenktisch (maximale Nutzlast in horizontaler Position: 600 kg) in Verbindung mit der Plasmastromquelle EuTronic® GAP 3511 DC Synergic, um so alle geforderten Geometrien einwandfrei schweißen zu können.

kkk

Drehkegelventil im Bearbeitungsprozess

Neben rotationssymmetrischen Bauteilen wie Sitzringen und Wellen werden in Speyer künftig vor allem sphärische Geometrien beschichtet. Diese können je nach Baugröße und Wärmeeinbringung als Ganzes oder in Teilschritten geschweißt werden. Hierzu muss der Drehtisch der Schweißmaschine über eine Kipp- bzw. Schwenkfunktion verfügen und außerdem in der Lage sein, alle Achsen simultan gegeneinander verfahren zu können. Zusätzlich verfügt die Vertikalachse der Anlage über eine sogenannte Automatic Voltage Control (AVC), welche eine automatische Einstellung der Lichtbogenlänge auch beim Schweißen unebener Oberflächen erlaubt.

Werkstücke samt eigens gefertigter Vorrichtung wiegen zwischen einigen hundert Gramm und gut anderthalb Zentner. Da sich solche Bauteile aus ergonomischen Gründen nicht mehr von Hand manövrieren lassen, war es für VETEC entscheidend, die Maschine so aufzulegen, dass Werkstücke mittels Säulenschwenkkran bequem in die Maschine verbracht werden können. Der weite Öffnungswinkel der Schweißraumeinhausung ermöglicht dies problemlos. Die jährlich rund 2.800 Teile laufen bei VETEC vornehmlich in kleineren Losgrößen. Umso wichtiger ist es daher, die Rüstzeiten unter Kontrolle zu haben. Dank der benutzerfreundlichen Software ist eine schnelle Auswahl der Programme, ein rascher Umbau der Maschine und eine intuitive Maschinensteuerung gewährleistet und tragen dazu bei, die Durchlaufzeit nachhaltig zu reduzieren.     

Neben dem Aufbau der Infrastruktur und der Abwicklung von Schweißverfahrensprüfungen und entsprechender Zulassungen war die Auswahl geeigneten Bedienpersonals ein weiterer wichtiger Baustein. Hierbei musste sich das Speyerer Unternehmen der aktuellen Problematik des Fachkräftemangels stellen.  Daher entschloss sich VETEC die Fäden selbst in die Hand zu nehmen und einen frisch aus der Ausbildung kommenden Industriemechaniker intern auszubilden.  Auch hier stand die Castolin GmbH beratend zur Seite und begleitete zwei Wochen lang die Einweisung in das System. Diese beinhaltete u. a. die Einstellung und Beurteilung des Plasmapulverlichtbogens sowie allgemeine Details innerhalb des technischen Prozesses. Dabei wurden nachträgliche Kundenwünsche mit ins Programm aufgenommen, wie z. B. eine Pausenfunktion mit extra Brennerpositionen zum Abkühlen des Werkstücks oder die Anbindung eines Laptops zur externen Steuerung.

Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Castolin GmbH und der VETEC Ventiltechnik GmbH, konnte der Technologiepark des pfälzischen Regelungstechnikspezialisten erweitert werden. Ebenso kommt man der sozialen Verantwortung nach Fachkräfte intern selbst auszubilden, um den Standort in Speyer langfristig zu sichern.

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